Mittwoch, 30. September 2009

7. Spieltag: Fortuna Düsseldorf - Alemannia Aachen - Zeugnis


Michael Ratajczak – Note 3:
Ganz, ganz undankbares Spiel. Hatte die 90 Minuten lang fast nichts zu tun, bis auf eine kleine Torchance durch Gueye. Den Ball aus wenigen Metern aufs kurze Eck hielt er aber sicher. Strunzhässliches Torwartoutfit!

Christian Weber – Note 3,5:
Defensiv wie so oft tadellos, gewann seine Zweikämpfe. Offensiv fand er aber quasi nicht statt. Auch seine Ecken hätten gefährlicher kommen können.

Anderson – Note 2:
Gewann – gefühlt – jeden Zweikampf. Von Auer und Co. war jedenfalls nichts zu sehen. Kommt dabei eigentlich immer ohne Foul aus. Weiß auch mitunter, wann er den Ball auf die Tribüne dreschen muss. Für die noch bessere Wertung wehrten sich die Aachener Angreifer aber zu wenig.

Jens Langeneke – Note 2,5:
Seine Anwesenheit tut der defensiven Organisation sichtbar gut. Zwar merkte man ihm die fehlende Praxis einige Male an, gerade in der zweiten Hälfte gewann er aber mehrere wichtige Duelle.

Johannes van den Bergh – Note 3:
Ordentliche Partie sowohl als linker Verteidiger als auch im Mittelfeld. Defensiv zuverlässig, offensiv etwas engagierter als Weber auf rechts, ohne den ganz großen, durchschlagenden Erfolg.


Claus Costa – Note 3:
Ich betone es gerne noch einmal, auch wenn ich es nicht für möglich gehalten habe, Claus Costa hat sich tatsächlich weiterentwickelt. Erst ist spritziger und beweglicher als früher und auch die haarsträubenden Fehlpässe hat er abgelegt. Momentan ist es durchaus nachvollziehbar, dass er statt Stephan Sieger (nicht einmal im Kader) spielt. Gegen Aachen war das defensiv sehr ordentlich und aggressiv, so dass ich wegen der frühen gelben Karte etwas Sorge hatte, die Ballverteilung war okay. Zweimal hatte er zudem eine gute Möglichkeit, sein Kopfball in Halbzeit Eins ging aber leider direkt in Stuckmanns Arme, die andere Szene und größte Chance der Fortuna bekommt er leider auf den schwachen Fuß, so dass er noch versucht Lambertz und Jovanovic einzusetzen, die seinen Ball aber nicht erreichen können. Kein Vorwurf an ihn, der war schwer. Aber noch einmal: Respekt! Ich hatte eine klare Meinung vor der Saison zu ihm, nämlich, dass er nicht zweitligatauglich ist. Die muss ich klar revidieren. Weiter so!

Oliver Fink – Note 4,5:
Nein, nicht sein bestes Spiel, gerade in der ersten Halbzeit mit zu vielen Ballverlusten. Einer der Gründe, weshalb es im Offensivspiel etwas hakte. In der zweiten Hälfte dann kämpferisch stärker und mit einigen seiner schnörkellosen, aber sinnvollen Pässe. Trotz allem ein schwaches Spiel.

Andreas Lambertz – Note 4:
Schwer zu beurteilen. Einerseits war er kämpferisch und läuferisch überragend, wie man es von einem Kapitän erwartet. Eroberte viele Bälle, verlor sie aber auch zu häufig. Seine neuen gelben Schuhe verhinderten scheinbar technisch saubere Ballannahmen, die Bälle versprangen ihm häufiger. Sicherlich einer der Gründe, weshalb das Offensivspiel etwas lahmte.

Olivier Caillas – Note 3,5:
Kämpferisch gut, machte Alarm auf seine typische Art und Weise und setzte sich auch gegen starke körperliche Bewachung durch. Allerdings kam nicht sehr viel dabei rum. Fast keine Flanke von ihm, er zeigte aber ein gutes Zusammenspiel mit van den Bergh in der ersten Hälfte. Später verließen ihn die Kräfte ein wenig.

Martin Harnik – Note 4,5:
Konnte sich kaum gegen die starke Aachener Innenverteidigung durchsetzen. Kam so zu keinem Abschluss. Zeigte aber großes Engagement und erkämpfte auch einige verlorene Bälle zurück.

Ranisav Jovanovic – Note 3,5:
Strahlte mehr Gefahr aus als Harnik, kam auch in bessere Abschlusspositionen, agierte aber etwas unglücklich. Bei der nur scheinbar elfmeterreifen Szene kann er vielleicht früher schießen, außerdem verpasste er zwei Bälle nur knapp. Zur Zeit unser gefährlichster Stürmer.

Fabian Hergesell – Note 3,5:
Defensiv kein Leistungsunterschied zum Rest der Abwehr, offensiv hielt er sich aber zu sehr zurück, da war er kaum vor der Mittellinie zu finden.

Dmitri Bulykin – Note -:
Kam für Harnik, wirkte etwas beweglicher als zuletzt. Sollte er tatsächlich fitter werden? Leitete auch Costas große Chance vor Schluss klug ein. Ich habe ihn schon schlechter gesehen, aber abwarten.

Marco Christ – Note -:
Durfte noch 5 Minuten ran. Warum nicht mehr? Praktisch ohne Ballberührung.

Mittwoch, 23. September 2009

6. Spieltag: Rot-Weiss Ahlen - Fortuna Düsseldorf 1:4 (1:2)


Das Leben ist manchmal wunderschön, auch als Fortuna-Fan. Nicht zwangsweise, wenn man nach Ahlen muss. Denn da lautet die aktuelle "Serie" - erst 4:1 für Ahlen, dann 5:1. In Anbetracht der "Qualität" des aktuellen Teams dort, musste man aber nicht zwangsläufig von einem 6:1 ausgehen. Wer sich mit Drittligadurchschnitt à la Moosmayer und Rechwein "verstärkt", der muss sich nicht wundern, wenn er sich am Tabellenende wiederfindet. Die Ahlener bar jeglichen Realitätssinns scheinbar doch, anders ist die auf dieses Spiel folgende Entlassung von Trainer Emmerling und Manager Grädler nicht zu verstehen. Gut, ist schon dumm gelaufen, wenn man im Spiel gegen uns, in dem es für Ahlen wahrlich um alles ging, bereits nach 19 Sekunden 0:1 hinten liegt - Lumpi sei dank! Saisonrekord, ob mehr müsste man mal in Erfahrung bringen. Aber irgendwann hat bestimmt schon einmal jemand ein früheres Tor geschossen.
Spiel: Findet das seltsame Objekt!

Uns soll das alles aber eigentlich egal sein. Wenn Ahlen absteigt, kräht kein Hahn danach, es gibt Vereine, die sind als gelegentliche Farbtupfer im Profifussball ja ganz nett, auf Sicht aber eigentlich überflüsseig, weil stinklangweilig. Ja, ich gucke in Eure Richtung Koblenz, Oberhausen, Paderborn, Fürth und Co.
Die aktuelle "Stärke" Ahlens gut einschätzend fuhren Andy, Tobi und ich zu einem der näher gelegenen Auswärtsspiele. Ahlen in Westfalen ist gemessen an Fahrten der letzten Jahre wirklich ein Kindergeburtstag. Schon interessant, wie sich die Wahrnehmung da verschiebt. Wenn ich daran zurückdenke, dass einst auch Bielefeld und Paderborn als weit golten... Heute habe ich fast einschlechtes Gewissen, dass ich gegen Fürth wohl erstmals zuhause auf Sky die Partie der Fortuna verfolgen werde. Schande! Aber Fürth gibt es vermutlich auch nächstes Jahr noch zu sehen. Dann wird auch meine Serie in Folge geschauter Pflichtspiele beendet sein. Aber mehr dazu, wenn es soweit ist.

Spiel 2: Was gehört hier nicht her?

In der Kürze liegt die Würze sagt ein deutsches Sprichwort und interessanterweise waren uns die Gesprächsthemen noch nicht ausgegangen, als wir schon in Hamm-Uentrop die A2 verließen. Kein iPod-Battle oder ähnliches. Auswärtsfahrten, quo vaditis? (2.Pers.Plural Präs. -> Großes Latinum -> Angeber, Düsenflieger, Nussknacker, Hosenscheisser). Ich persönlich war dankbar nach meiner bisher anstrengendsten und fahrintensivsten Arbeitswoche mal nicht selber hinterm Steuer sitzen zu müssen. Im Ahlener Umland prüften wir umgehend, ob Jovanovics Behauptung richtig sei, dass es in Ahlen "nicht einmal ein italienisches Restaurant" gebe. Jova spielte dort mal kurzzeitig, wurde aber wegen fehlender Pizza nicht glücklich. Im Stadion später stellte ich die These auf, dass der örtliche McDonalds, der gleich mehreren Orten zugeteilt war, wohl das architektonische Zentrum der Gegend sei, und sämtliche Ortschaften wohl erst später im Anschluss daran um ihn herum errichtet wurden. Wikipedia straft mich lügen, aber was wissen die schon?
Idyllisch ist es ja auf dem Land - und aufgrund neuerer Entwicklungen scheint sich ja auch ein Dritter, den wir gut kennen, dorthin zu verabschieden, die Gegend hier machte mir aber klar, weshalb ich ein Leben in ruhigeren Gefilden wohl erst zum Lebensabend hin in Erwägung ziehe. Schalke-Satellitenschüsseln, Tracker, die den Verkehr aufhalten, Dorfbäcker und -metzgereien, wo jeder jeden kennt. Gift für mein kleines Verbrechersyndikat.
Zeitlich befanden wir uns auf einem guten Weg, lediglich eine Baustellenampel und der erwartet überforderte Parkplatzdienst sorgten für Stau. Ortskundig parkten wir aber erneut in der guten, alten Brandenburger Str. Serien sind schließlich dazu da, gebrochen zu werden, die würden schon nicht 1:6 verlieren. Vor dem Gästeeingang fühlten wir uns kurz an Duisburg zurückerinnert, auch hier gab es nur zwei Eingänge und nur geringfügig weniger Fortunen. Doch siehe da, aus bisher unbekannten Gründen schafften es die Ahlener Ordner, den Einlass schnell abzuwickeln. In your face, MSV! Selbst die sind besser!
Wurststand- und Tribünendrama wurden ja bereits angesprochen. Ahlen weihte auf der
Gegenseite noch ein neues Konstrukt dieser Art ein, allerdings noch - wie Andy aufklärte - ohne Glasplatten im Dach. Schade, dass die Sonne schien. In fact, wie der Engländer sagt, sie schien sogar sehr stark, so dass ich doch tatsächlich abends ein leichtes Glühen im Gesicht vernahm. Der letzte schöne Tag des Jahres? Sportlich hoffentlich nicht, denn, nachdem Ecki und Konsorten uns im Block noch trafen, legte die Fortuna doch ordentlich los und hatte gegen vollkommen verunsicherte Ahlener leichtes Spiel. Selbst Bulykin traf, woraufhin er fortan von den Fortunen mit "Bulykin, Bulykin"-Rufen, nicht ohne eine Spur Ironie, gefeiert wurde. Zu tief sitzt der Stachel der Panchevs, Andersens, Breetvelds, Tares und Co., als dass man dem Braten nun schon trauen würde. Bemerkenswert, dass Marcel Gaus getroffen hat. Jede Wette, dass er diese Saison kein Tor in der Zweiten Liga erzielen würde, hätte ich sofort angenommen.
Kurz vor dem Schluss machten wir uns dann schon auf den Weg, das Stadion früh zu verlassen, denn Tobi musste zu seinem neuen Job im zakk um 17:00 Uhr erscheinen. Nur deshalb hatte er überhaupt kurzfristig noch mitkommen können. Bevor es losging, deckten wir uns an der Tanke noch mit Eistee und Eiscreme ein. Eine echte Mädchentruppe sind wir schon geworden. Kein Tropfen Alkohol, stattdessen was zu Schlecken und was Süßes. Die Rückfahrt gestaltete sich jedoch unkompliziert, während Andy uns über große Vorhabungen in der Zukunft unterrichtete. Doch dazu mehr, wenn es soweit ist.
Nachdem Tobi dann auch rechtzeitig abgeliefert war und der McDoof doch tatsächlich heute, wo ich vorher Lust auf einen Milchshake angekündigt hatte, eine kaputte Milchshake-Mach-Maschine gestehen musste, ging es nach Hause. Der fehlende Milchshake war der einzige Wehrmutstropfen einer durchweg entspannten Auswärtsfahrt. Warum macht Fortuna es einem nicht immer so einfach?

Dienstag, 22. September 2009

Der offizielle Stadionwurst-Test - Folge 90

Heute:
Wersestadion, Ahlen
Preis: 2,50 EUR


Die Stadt Ahlen und ihr Umland haben ja schon rein gar nichts zu bieten. Gemeinhin bieten derartige kleine Ortschaften aber immerhin gute bis sehr gute, weil vom einheimischen Bauern gemästete Schweine und vom einheimischen Metzger zerteiltes Tier sich in ihrem Inneren befinden. Doch irgendwie - und es ist jetzt das dritte Mal in Ahlen - irgendwie schmeckt die mir nicht besonders. Die Konsistenz ist innen etwas weich und grob, außen etwas zu fest. Ursachenforschung. Bauer XY füttert seine Schweine grundlegend falsch oder Metzger YX schlachtet falsch. Wo liegt der Fehler? Bestimmt nicht am Holzkohlegrill, der sichert wenigstens noch 0,5.
Hinzu kommt noch ein mehr als dürftiges Brötchen auf der Geschmacksseite, die Serviceseite muss zusätzlich noch erwähnt werden: Ist ja ganz nett, wenn die "Dorfschönheiten" das Bedienen übernehmen, doch im Vergleich zu deren Geschwindigkeit und Fachkompetenz wirkt jeder Aramark-Arena-Trainee wie ein Universitätsprofessor. Ein an sich überschaubarer Andrang wird so zum 15minütigen Wartemarathon (was für ein Quatschwort, betrachtet man es mal inhaltlich genau). Dazu ein Senf- und ein (Gewürz-)ketchupeimer (Ich habe Gestalten gesehen, die beides auf Ihre Wurst spritzten, was für ein abartiges Volk!) für alle, Servietten aus der Tüte bitte selber nehmen. Nee, nee, nee. So nicht!

Fazit: Ahlen ist und bleibt ein Provinznest, wo nichts und niemand (Fußballverein, Polizei, Wurstverkäufer) eine Ahnung von der großen weiten Welt hat.

2,5 von 5 Kartoffeln

Montag, 21. September 2009

Driving Drivel - Folge 21




UND DANN KOMMT MAN ZUM ZUGE...



Sonntag, 20. September 2009

6. Spieltag: Rot-Weiss Ahlen - Fortuna Düsseldorf - Zeugnis


Michael Ratajczak - Note 3:
Die Statistik weist genau 50% gehaltener Torschüsse aus. Einer war das Tor, der andere harmlos. Ergo: ruhiger Nachmittag ohne Gelegenheit, sich auszeichnen zu können.

Christian Weber - Note 3,5:
Zweikampfstark wie eh und je, allerdings mit einer zu hohen Fehlpassquote und kaum Offensivvorstößen. Die Verlängerung seines langen Balls durch Harnik in der ersten Minute führte allerdings zum Tor.

Hamza Cakir - Note 4:
Prinzipiell eine starke Partie von ihm, ließ kaum jemanden gewähren. Allerdings verlor er beim 2:1 das Kopfballduell gegen Bröker recht deutlich. Ein ärgerlicher Schönheitsfehler.

Jens Langeneke - Note 3:
Teilweise war ihm die fehlende Praxis noch etwas anzumerken. Hatte größtenteils - von einem missglücktem Dribbling abgesehen - aber alles im Griff.

Fabian Hergesell - Note 3:
Sein diessaisonales Startelfdebüt - und kein schlechtes. Defensiv gut und mit einigen nicht schlechten Offensivvorstößen. Natürlich geht da aber noch mehr.

Oliver Fink - Note 3:
Insgesamte eine nicht übermäßig auffällige Partie. Machte kaum Fehler und spielte einige gescheite Bälle.

Claus Costa - Note 3:
Spielt wirklich ordentlich momentan. Stopft die Löcher im Mittelfeld, gelegentlich sogar mit guten Pässen. Sollte er sich tatsächlich noch einmal weiterentwickeln?

Andreas Lambertz - Note 2:
Starke Partie, nicht nur wegen seines Führungstors und der sehenswerten Vorarbeit zum 4:1. Gute Übersicht, verlor kaum Bälle und verteilte sie geschickt. So wollen wir Lumpi sehen.

Johannes van den Bergh - Note 3:
Spielte ganz gut mit Hergesell zusammen und setzte sich dank seiner Schnelligkeit einige Male gegen die langsamen Ahlener Verteidiger durch. Gefährliche Flanken, die aber ihre Abnehmer meist nicht erreichten.

Ranisav Jovanovic - Note 2:
Starke Partie, auch wenn er früh gehen musste. Überragendes Solo vorm 2:0, das er auch noch selbst abschließen konnte. Immer gefährlich.

Martin Harnik - Note 2,5:
Sehr agil, immer anspielbar, beschäftigte die Ahlener Abwehr gut. Bereite das 1:0 vor, durch seinen Pfostenschuss auch das 2:0.

Dmitri Bulykin - Note 3:
Erstmals auf der Bank zu Beginn, kam er für den angeschlagenen Jovanovic. Erzielte sein erstes Tor, als Felgenhauer ihn den Ball vor die Füße grätschte. Vom Block danach gefeiert.

Marcel Gaus - Note - :
Durfte die letzten 17 Minuten ran und erzielte nach toller Vorarbeit von Lambertz sein erstes Zweitligator. Mal sehen, wo sein Weg hin führt.

Anderson - Note - :
Kurzfristig aus der ersten Elf genommen. Durfte in der Schlussphase im defensiven Mittelfeld ran. Ohne besondere Szenen.

Das Tagebuch des Scheiterns - Folge 61: "Die Todestribüne"

Um sich für die gewaltigen Fanmassen zu präparieren, die im realistischen Glauben eines Auswärtssieges ihre Mannschaft nach Ahlen zu begleiten, hat der ehemalige LR ein lebensgefährliches Konstrukt in der Mitte des Gästeblocks errichtet. Doch anders als die gegen Fortuna eingeweihte neue Südtribüne handelt es sich hier um ein wesentlich theoretischeres Gebilde. Denn nur theoretisch ist diese sogenannte Tribüne in der Lage Massen an Fußballfans zu beherbergen. Stahlrohrkonstruktion mit Holzplanken. Nicht zu Unrecht sorgt man sich bei jedem Huster, ob das Ding nicht nachgeben werde. Ernst wurde es in Momenten, in denen das Jungvolk in seinem jugendlichen Leichtsinn zu Hüpfstürmen ansetzte. Bedenkliche Vibrationen und Schwankungen waren die Folge. Und auch der Zugang unterhalb hindurch konnte nicht überzeugen, gegen herabfallendes Bier oder Zigaretten schützten auch die großmaschigen Fangnetze nicht. Resümee: Ich lebe! Aber das wird noch böse enden diese Saison, das sage ich Euch!

Samstag, 19. September 2009

5. Spieltag: Fortuna Düsseldorf - FC Augsburg - Zeugnis


Michael Ratajczak - Note 2,5:
Im Kicker glatt 1, Mann es Spieltages. Hmm, schwierig, das Problem, das Tor muss er mit auf seine Kappe nehmen. Er kommt zu weit raus, hat den Ball dann aus kurzer Distanz nicht. Davon abgesehen absolut überragend. Hielt nicht nur Thurks Elfmeter, sondern gewann zweimal im 1zu1 gegen ihn und klärte einen Schuss aus kürzester Distanz mit einem Riesenreflex. Schade eben nur die Sache mit dem Gegentor.

Christian Weber - Note 2,5:
An ihn lag es diese Saison bisher noch nie. Gewinnt seine Zweikämpfe, schaltete sich gelegentlich vorne ein, obwohl er das sogar noch öfter machen darf. Hatte massiven Anteil am Ausgleich, sein flacher Freistoß wurde (laut DFL, ist von den Fernsehbildern her schwer zu sagen) noch leicht von Fink zum Ausgleich touchiert. Einfach ein wichtiger Mann, bitte niemals verletzen!

Hamza Cakir - Note 3,5:
Spielt recht unspektakulär, aber meist sicher. Heute hatte er aber gelegentlich Probleme mit dem schnellen Thurk, der pomadige Szabics war aber bei ihm in guten Händen.

Anderson - Note 4,5:
Sehr unmotiviert beim komplett überflüssigen Elfmeter, so plump darf er nicht in den Zweikampf gehen, auch beim Gegentreffer hätte er näher bei Thurk vielleicht noch etwas verhindern können. Ansonsten gewann er meist seine Zweikämpfe, dennoch ein schwaches Spiel von ihm.

Johannes van den Bergh - Note 4:
Ich habe ihn längst nicht so stark gesehen wie die sogenannte Fachpresse. Mit großen Problemen gegen Ndjeng in Halbzeit 1, erst in der zweiten Hälfte sicherer und dann auch mit ganz guten Offensivvorstößen. Die Flanken sind aber nach wie vor verbesserungswürdig.

Claus Costa - Note - :
Er ging quasi als ich kam. Laut Statistik gewann er 100% seiner Zweikämpfe (3/3). Also eigentlich überragend... Musste verletzt raus.

Andreas Lambertz - Note 4:
Der Lumpi ist immer noch nicht so 100% da, wo er schon mal war. Zuletzt sah ich ihn im Aufwind, diesmal stagnierte es etwas. Sehr unauffällige Partie von ihm. Zweikampfschwach.

Oliver Fink - Note 4:
Kann es ebenfalls besser. Laut DFL Schütze des Ausgleichs, der aber wohl auch ohne seine Hilfe reingegangen wäre. War bemüht, spielte aber etwas langsam und entschied sich häufig falsch.

Olivier Caillas - Note 3:
Im ersten Durchgang mit dem Rest untergegangen machte er ordentlich Wind in Halbzeit Zwei. Da gingen fast alle Angriffe über ihn. Spaßiger Disput mit Unschuldslamm Andreas Rettig von Augsburg, der ihn öffentlich als unfairen Spieler denunzierte. Hat er zwar recht, macht man aber trotzdem nicht, ews sei denn man ist selbst die Fairnis in Person.

Dmitri Bulykin - Note 5:
Bedenkt man, dass schon spekuliert wurde, dass er draußen bleiben sollte, ist die schlechte Leistung beachtlich. Ihn gelang komplett nichts, blieb zu Recht draußen.

Ranisav Jovanovic - Note 3,5:
Strahlte insgesamt noch die größte Gefahr aus und setzte sich gut gegen die Abwehr durch. Seinen Lupfer konnte Bulykin aber nicht mehr erreichen. Vergab noch eine gute Kopfballchance.

Stephan Sieger - Note 4,5:
Kam für Costa und anfangs überhaupt nicht in die Zweikämpfe. Erst in Halbzeit Zwei dann grundsolide, aber auch nicht mehr.

Martin Harnik - Note 4:
Machte einen wesentlich beweglicheren Eindruck als Bulykin, die große Gefahr ging aber nicht von ihm aus, verlor viele Bälle. Reichte dennoch, um wohl in Ahlen von Anfang an zu spielen.

Marcel Gaus - Note - :
Nach guten Leistungen in der Zwoten eine verdiente Einwechslung, konnte sich ein paar mal behaupten, ohne aber große Szenen für sich verbuchen zu können.

5. Spieltag: Fortuna Düsseldorf - FC Augsburg 1:1 (0:1)


Die zurückliegende Wochen waren die härtesten in meinem Job, seit ich dort Anfang des Jahres begonnen habe. Wann hat man schon mal eine 15köpfige Delegation mit einigen der weltweit bedeutendsten Wirtschaftsleute zu Gast? Ausgerechnet auf den letzten regulären Arbeitstag hatte die DFL das Spiel gegen Augsburg gelegt, ein Zeitpunkt, der für mich nicht ungünstiger hätte sein können, stand es doch komplett in den Sternen, wann ich das Büro verlassen könne. Und siehe da, es wurde ein harter Kampf, den ich mit dem Steigenberger Hotel in Frankfurt ausfochte, damit ich das eine wichtige Antwortfax rechtzeitig bekäme. Um 17:30 mitteleuropäischer Zeit machte ich mich auf den Weg zur Arena. Bond Musik auf die Lautsprecher, um der Jagd zum Stadion die gebührende Untermalung zu geben und los. Leider war der Verkehr nicht auf meiner Seite und schikanierte mich, wo es nur geht. Mies!
So gegen 18:00 rollte ich auf den Arenaparkplätzen ein und beeilte mich schnellen Schrittes, ins Stadion zu kommen. Wahrlich nicht die einzige Person im übrigen. Interessanterweise gingen die meisten anderen Leute gemütlichen Schrittes, das Spiel war wohl nicht so wichtig. Fußball, die schönste Nebensache der Welt hier etwas zu wörtlich. Für eine Wurst war heute leider keine Zeit. Anders als in Duisburg, wo sie mir wegen der schlechten Vereinsorganisation verwehrt blieb, gibt es hierfür keine 0 Kartoffeln, da ich ja schließlich selber Schuld war. Hätte ja zu meinem Chef gehen können und sagen: "Macht das mal schön alles alleine, bin bei Tuna!" Ich, Feigling!
Rund 10 Minuten nach Anpfiff betrat ich unseren Block, neben Martin, Tobi und Andy, auch mit Dominik und Basti gefüllt. Die beiden und Tobi wollten eigentlich im Anschluss zu EA80 nach Aachen ins Autonome Zentrum - ein Zufall, dass ich ausgerechnet dort EA80 schon selbst einmal live gesehen habe in meinen wilden grüne Haare Zeiten (nein, ich ging nicht als Joker verkleidet). Nette Location, zu schade, dass das Konzert wegen Krankheit abgesagt wurde. So beschlossen diese Junkens, hinterher in die Altstadt zu gehen, ein Plan dem ich mich wegen mehrerer Abende im Büro bis 20 Uhr und später nicht anschließen wollte. Nach kurzen Gesprächen über das einzig wahre Super Mario Kart (auf dem SNES) und die unbemerkte Überholung von FIFA gegenüber PES trennten sich alle Wege. Ich fuhr Martin, der Catherin am Bahnof abholte noch kurz dort hin, dann ging es nach Hause. Aus, dupp-di-duu.

Dienstag, 8. September 2009

4. Spieltag: MSV Duisburg - Fortuna Düsseldorf 3:0 (1:0)


Auswärts in Duisburg zum Pflichtspiel. Das gab es eine ganze Weile nicht. Zuletzt in der vierten Liga gegen die Zweite des MSV im Wedaustadion. Heute heißt es anders (zu faul und unwichtig, um kurz nachzugucken) und ist insgesamt schon besser, organisatorisch aber eine Katastrophe - dazu später mehr. Der MSV selber gehört zu den langweiligeren Ruhrpottvereinen und glänzt vor allen durch seine große Belanglosigkeit. Mal ehrlich, wen kümmert der MSV? Schalke, Dortmund müssen wir nicht drüber sprechen. Dann Bochum, die sind halt der Underdog und ein beliebtes Auswärtsziel. Essen, weil sie hassenswert sind, und sogar Wattenscheid 09 ist irgendwie interessanter, schon allein wegen der coolen Vereinshymne mit Flötensolata und der großen Einlaufmusik - großes Popcornkino! Zum MSV fällt mir echt nichts mit Bedeutung ein. Das grenzt fast schon an Oberhausen, fast...
Dennoch freuten wir uns auf das Duell, sollte es doch ein erster Maßstab für unsere Jungs gegen einen Aufstiegskandidaten sein. Fazit vorweg: Gewogen und ein wenig für zu leicht befunden. 20-30 Minuten gut mithalten und Chancen haben reicht leider (noch) nicht gegen ein abgezocktes Zweitligateam trainiert von Kospomolit Peter Neururer. Auffällig an diesem Abend war der große - wenn auch sehr ultrastylische - Support der Fortunen. Einerseits toll, andererseits ist mir persönlich nach Niederlagen einfach nicht zum feiern zumute. Die MSV-Fans hingegen boten ein lächerliches Bild und waren gerade mal nach den Toren wahrnehmbar. Der Verein taugt nichts, so viel ist klar.
Erstmals hatten wir auch das "Vergnügen" eines Montagsspiels, das aber - das sei zugegeben - bei so geringen Auswärtsdistanzen durchaus in Ordnung geht, lässt sich mit der Arbeit vereinbaren. Bald, gegen Aachen, haben wir das Vergnügen gleich wieder. Wir sind schon interessant, was?
Das Steuer des Fahrzeugs übernahm Tobi. Da Petra ihr erstes Auswärtsspiel besuchte, gehörte auch Sie zum Trupp, als er uns an der Sparkasse abholte. Mit dem guten Wicküler ein durchschnittliches Pils an der Tanke eingepackt und los ging's. Fast in Spuckdistanz liegt Duisburg, der Weg über die Autobahn ist nicht erwähnenswert -die schlechte Organisation vor Ort aber sehr wohl. Eine Zugangsstraße zum Stadion, Rückstau bis auf die Autobahn und dann einen Gästeeinlass mit genau zwei Durchgängen für 5.000 Fortunen. Sorry, so nicht, Freunde! Wenn das in Ahlen scheiße käuft, okay, ist ein kleiner Verein, kleines Stadion, kleine Stadt. Aber in Duisburg war es höchst unprofessionell. Wir waren eine Stunde vor Anpfiff da und kamen mit dem Anpfiff rein. Für Wurst war da keine Zeit -> Letzter Platz, null Kartoffeln. Selber schuld! Das Spiel selbst war ganz nett anzusehen, die fehlende Kaltschnäutzigkeit vor dem Gehäuse dürfte uns diese Saison noch den ein oder anderen Punkt kosten. Was soll's!
Zurück ging es ähnlich schleppend voran. Wir drängten Tobi dazu, wie ein riesen Arschloch zu fahren und nicht ein Auto rein zu lassen, was dieser bereitwillig umsetzte. Wegen der Peinlichkeit setzte ich auf die gute, alte Ernst Middendorp-Taktik und stellte mich auf dem Beifahrersitz schlafend. Tobi und ich hatten uns in den Kopf gesetzt, in der Gegend ums Stadion eine geile Dönerbude zu finden und dort zu speisen oder wenigstens später in Düsseldorf noch zu Curry zu fahren. Wurde alles nicht, so dass wir in völliger Unterzuckerung begannen, 90er Dancestücke zu intonieren: "Do what you want, but don't forget the omen." "No, no, no, no, no, no, no, no, no, no, no, no, there's no limit!" "I like to move it, move it, I like to move it, move it, I like to move it, move it, you're like to --- MOVE IT." Arme Petra...

Mittwoch, 2. September 2009

4. Spieltag: MSV Duisburg - Fortuna Düsseldorf - Zeugnis

Michael Ratajczak – Note 3:
Nein, kein schöner Abend für ihn. Bot eine sichere und souveräne Vorstellung, musste aber trotzdem dreimal hinter sich greifen, ohne sich weiter auszeichnen zu dürfen. An den Toren konnte er nicht ansatzweise etwas machen.

Christian Weber – Note 3:
Stand defensiv recht sicher, über seine Seite ging wenig bei den Duisburgern. Gehörte auch zu den wenigen Fortunen, deren Pässe stets präzise kamen. Offensiv aber selten zu sehen, da er defensiv doch gebunden war, insbesondere als der MSV später mit drei Spitzen spielte.

Hamza Cakir – Note 4:
Nicht immer ganz im Bilde, vor allem mit dem körperlich stärkeren Wagner hatte er so seine Probleme. Gewann aber auch einige wichtige Zweikämpfe. Beim ersten Gegentor hätte er vielleicht eher herausrücken müssen.

Anderson – Note 3,5:
Etwas präsenter im Zweikampf und bei Kopfbällen als Cakir. Hatte aber auch gelegentlich Probleme. Meist auch mit ordentlicher Spieleröffnung. Beim 3:0 konnte er Wagner nicht mehr entscheidend stören, ohne eine Notbremse zu verursachen.

Johannes van den Bergh – Note 4,5:
Von Caillas im Stich gelesen kam ihm mit fortschreitender Spieldauer ebenfalls die Sicherheit abhanden. Schon zuvor machte ihm der schnelle Caiuby Probleme. Viele Fehlpässe im Aufbauspiel, das war natürlich Gift für das Spiel.

Claus Costa – Note 3,5:
Man kann sagen, was man will, aber Costa präsentiert sich zur Zeit stark verbessert gegenüber vielen Auftritten der Vorsaison. Sehr gute Zweikampfquote momentan, auch weil er die Gegner nun weniger nur stellt, sondern richtig attackiert. Auch das Passen kommt schneller, jedoch schleichen sich immer noch der Hektik geschuldete Fehler ein.

Andreas Lambertz – Note 3:
Lumpi auf dem Weg zurück zu alter Form. Gerade in der ersten halben Stunde rackerte und spielte er für drei. Probierte immer wieder überraschende Dinge, auch wenn sie nur gelegentlich gelangen. Toller Kopfball, den Veigneau noch von der Linie klären konnte.

Oliver Fink – Note 4:
Gehörte neben Lumpi zu den stärksten Fortunen, wenn er nicht durch eine verunglückte Kopfballweiterleitung das 3:0 verursacht hätte. Davor überragend im Zweikampf, auch beim Tackling. Gescheite Pässe, gute Dribblings. Wo hat sich dieser Mann eigentlich die letzten Jahre versteckt? Okay, bei Haching, Regensburg und Burghausen. Da guckt halt kein Mensch hin.

Olivier Caillas – Note 5,5:
Okay, ist immer etwas plakativ. Bei Betrachtung der Fakten kann ich aber zu keinem anderen Ergebnis kommen. Hatte offensiv keine Szenen, keine Flanken. Verlor viele Bälle und gewann wenig Zweikämpfe. Brachte auch van den Bergh durch mangelnde Defensivarbeit häufig in die Bredoullie. Dazu spielte er einen katastrophalen Fehlpass, der zum 1:0 führte und lief mit Tiffert beim 2:0 nicht mit. Auch wenn er da gegen zwei Mann verteidigen muss, sollte man schon zum Ball gehen. Er kann es ja besser, wie er es gegen Koblenz gezeigt hat, muss aber aufpassen.

Ranisav Jovanovic – Note 4:
Hat immer den ein oder anderen lichten Moment. Strahlt manchmal aber auch zu wenig Torgefahr aus. Guter Kopfball in Halbzeit eins, der abgefälscht aber zu harmlos wurde. Bereitete auch einige gute Szenen vor. Hatte aber insgesamt einen schweren Stand in der Defensive.

Dmitri Bulykin – Note 4:
Setzte sich einmal sehr stark durch, agierte dann aber unglücklich, als er sich den Ball frei vorm Torwart zu weit vorlegte. Kurz nach der Pause konnte Starke seinen Kopfball mit einer Glanzparade an den Pfosten lenken. Ansonsten erneut etwas behäbig, aber mit mehr Einsatz. Ein Aufwärtstrend ist zwar erkennbar, von der zugedachten Rolle des Top-Stürmers ist er aber noch ein weites Stück entfernt.

Sebastian Heidinger – Note 3,5:
Spielte gleich auffälliger als Caillas mit zwei guten Hereingaben. Scheiterte aber auch häufig mit seinen Dribblingversuchen.

Deniz Kadah – Note 4:
Wenig zu sehen von ihm. War zu grün, um die abgezockte Duisburger Verteidigung in Bedrängnis zu bringen.