Montag, 31. Oktober 2011

Dukpoki Diary - Day 8

Guten Tag,

meine Herren. Mein Schlaf ist kaputt. Trotz Zubettgehen um Mitternacht bin ich dank freundlicher Mithilfe meiner Katze um 5:00 Uhr morgens wach geworden. Na toll!
Wie Ihr seht, bin ich gut zurückgekehrt. Auch wenn bereits die letzte Nacht in Seoul von ähnlich fehlendem Schlaf geprägt war. Vielleicht habe ich mich ja auch in eine Art nächste Evolutionsstufe des Menschen entwickelt, die nur noch kaum Schlaf benötigt. Ja, das wird es vermutlich sein...

Am letzten Tag konnte ich im Seoul Garden auch endlich das Omelett probieren, da ich dieses eine Mal sogar etwas mehr Zeit hatte. Naja, habe nicht so viel verpasst. Und bevor ich es vergesse, das Wetter war mittelmäßig wolkig. Mit dem Kollegen M. einer anderen deutschen Niederlassung der Firma L. (Das ist doch mal eine sinnvolle Abkürzung!) ging es mit dem Korean Air Bus zum Flughafen. Ein letztes Mal durch die Häuserschluchten. Kurz Eingecheckt, Business Upgrade leider verweigert, dann zum Duty Free. Da gibt es im in der Tat sehr gut designten Flughafen in Seoul eine Menge gleicher Läden. Ausreichend Süßkram fürs Büro wurde eingepackt, Kollege M. verabschiedet, den 10 Minuten später flog und dann durfte ich mich auch schon wieder über das 12 Stunden (den diesmal ging es gegen die Drehung) lange, beklemmende Gefühl freuen. Und das Schicksal meinte es nicht gut.

Um mich herum wurden allesamt sich untereinander bekannte Koreaner platziert, die munter stets über, um und gerne auch vor meinem Screen mich hinweg miteinander parlierten. Harmlos! Der um die 50 Jahre alte Koreaner neben mir hatte nämlich die Angewohnheit, Gähnvorgänge nicht höflich leise, sondern von einem durch Flugzeug schallenden "UUUÄÄÄÄÄHHHH!!!" begleitete. Schon alles? Nein! Denn die Luft schien ihm nicht zu bekommen oder war es der billige Johnnie Walker Fusel, den er und seine Kompagnons in sich hineingossen; den sie stolz wie Hulle tranken, weil sie wohl glaubten, damit im Duty Free ein ganz besonderes edles Tröpfchen abgestaubt zu haben. Auch wenn da Black Label draufsteh, Leute, ist das kein toller Whiskey. Doch zurück zur Luft, er hatte nämlich ständig Hustenanfälle. Und klar, nicht die ruhige, in sich hinein gezogene, höfliche Variante, sondern aus tiefster Kehle hervortretendes, die letzten Schleimbrocken in die gefilterte Luft schießende: UHÄHÖHÄHÖHÄ, UÄÄH! OCHOCHOCHOOCH! (Bitte eine vielleicht bekannte Harad Schmidt Nummer dazu denken). Vorzugsweise natürlich während des Essens. Oh ja, und Mund schließen, um Schmatzgeräusche zu verhindern. Nicht bei ihm! Durch die iPod-Kopfhörer mit Musik habe ich das gehört. Was für ein unausstehlich ekelhafter Typ! Damit war mein Bedarf an Koreanern erst einmal gedeckt.

Das gilt auch für Flugzeugessen (Es war übrigens sehr wolkig auf dem Flug). Einmal Putengedönz in Matschepatsche. Später dann Pasta mit Schinkenknorpeln. Alles eklig! Aber auf Koreanisch hatte ich erst recht kein Bock.
Doch auch beim Entertainment war mir das Glück nicht hold. Ein großer Kratzer beeinträchtigte die klare sich ein wenig. Schlimmer war aber das ständige Knacken im linken Kanal. Auch ein Tausch der Kopfhörer brachte keine Besserung, so dass ich mich für immerhin klaren Mono-Sound auf einem Ohr entschloss, indem ich einfach meine iPod Kopfhörer einstöbselte. Gewusst wie!
Diesmal gab ich mir ein wenig Mr. Bean (gehört eigentlich zu jeder Flugreise), dann Transformers 3. Herrje! War ich denn der einzige, dem die über eine Stunde lange Finale Schlacht in Teil 2 auf den Keks gegangen ist? Den Michael Bay wiederholt hier exakt das gleiche. Und immer dieses Army-Affine! So kriegt man wohl die ganzen 15jährigen Call of Duty, Medal of Honor, Battlefield, Gears of War Nachwuchszocker ohne den Hauch von Geschmack in die Kinosäale. Denn eigentlich sind die Figuren und die erste Stunde bei diesen Filmen immer sehr charmant. Diese Materialschlachten am Ende sind nur irgendwann immer sehr langweilig. Ich habe sogar total verpasst, wie jetzt Megatron am Ende besiegt wurde (ohh, ja, ähh, SPOILER! I guess). Und wieso spielt John Malkovich mit? Das Replacement für Megan Fox ist wenigstens ebenso gut anzuschauen und charakterlich vollkommen belanglos.
Danach versuchte ich es mit dem Film Limitless, dessen Trailer mir mal im Kino gefallen hatte. Namedesschauspielersvergessenundzufaulzurgooglerecherche spielt einen erfolglosen Autor, der durch eine Wunderdroge, die ihn 100% seines Hirns nutzen lässt, wird zum Megagenie und räumt ab. Robert de Niro ist auch dabei, der Film taugt trotz unangenehmer Nebenwirkungen aber eher nicht für Anti-Drogen-Kampagnen. Ist aber schon ein ganz guter Thriller, kann man sich angucken.

Kurz vor der Landung wurde ich dann sehr nervös. Nicht aufgrund des Fluges, sondern weil ich nur drauf wartete, dass die Räder aufsetzten, damit ich das zeitgleich stattfinden Fortuna-Spiel Resultat nachgucken konnte. Komm schon, blöder Apfel, lade. Komm, okay, Kicker-App, sofort auf Ergebnisse. 2. Liga. Scrollen. Frankfurt - Fortuna: 2:5!!! Oh yeah, baby! Dazu Eintracht nur 1:1. Neuer Tabellenführer. Die Jungs können es ja doch ohne mich. Erste Meldungen und Anrufe trudelten ein. Passkontrolle und Gepäck gingen schnell, so dass ich mich noch kurz mit dem Kollegen S. aus dem Büro treffen konnte, der nun mit der gleichen Maschine für eine Woche nach Korea reiste. Staffellauf!

Den startete ich dann auch, um den ICE noch zu kriegen. Selbst das klappte. Unterwegs rief mich Tobi an, um mir das Ergebnis der Pokalauslosung mitzuteilen. Heimspiel gegen den BVB. Okay, kann man machen. Pech für Dortmund, dass wir unbesiegbar sind!
In Düsseldorf musste ich dann den Schienenersatzverkehr nehmen. In so nen kleinen Bus mit allerhand Gepäck ist auch kein Vergnügen!
Zu Hause angekommen habe ich mir erst mal eine Pizza gestellt. Fürs erste brauche ich kein Koreanisches Essen mehr. War aber insgesamt schon ein großes Erlebnis. Viele Eindrücke, die es erst einmal zu verarbeiten gilt. Ich komme auch gerne (mit etwas zeitlichem Abstand) wieder. Also bis demnächst! Oder wie es immer so schön in BILD heißt:

ENDE DER SERIE

Euer T.

2 Kommentare:

  1. ENDLICH hat das Wetter die Präsenz, die es sich in der Historie der Reiseberichte ehrlich erarbeitet hat.

    Dankeschön für die lesenswerte Reportage aus der Ferne!

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