Sonntag, 23. Oktober 2011

Dukpoki Diary - Day 1

Annyong hasejo,

liebe Folger. Klein Metti in der großen, weiten Welt und Ihr seid live dabei - na ja fast. Also, Korea - besser LG - ruft und wer bin ich, dass ich mich da verweigern würde. Die meisten haben es ja auch bereits Spitz gekriegt, dass ich mich für 8 Tage nach Korea bewegen durfte.
Ja, und von dort schreibe ich Euch gerade und warte auf mein Bügeleisen und -brett, das der Handlanger vom Empfang trotz Nachfrage noch nicht vorbeigebracht hat. Vielleicht ist das auch die koreanische Arbeit, um mir zu sagen "NEIN; SCHWACHKOPF BÜGELBRETT IS NICH. DA KANN JA JEDER KOMMEN! PACK DEINEN SCHEISS GEFÄLLIGST KNITTERFREI EIN!" Oder so ähnlich. "Sure, just give me 30 minutes", heißt das dann. Inzwischen 40, aber - hey - Ihr profitiert ja.
Anfangen soll man aber meist ja besser vorne. Und dieser Tag hat für mich nun eine umgerechnete Dauer von gut 36 Stunden. Das muss man so machen - für den Schlaf-Rhythmus! Schlaf gab es im Flieger von Asiana leider wenig. Nachdem das Boarding in Frankfurt problemlos abgelaufen war und ich über den Aufruf für einen gewissen John Cleese nach Zürich schmunzeln durfte, hob das Maschinchen von Asiana auch schon ab. Und obgleich diese Dinge von außen unfassbar groß und voluminös wirken, erstaunt es doch immer wieder, wie klein und zusammengefercht es im Inneren aussieht. Dank Gangplatz konnte ich mich aber wenigstens zu einer Seite ausbreiten.
Beim geilen Video-On-Demand-System war auch erst einmal nicht an Schlaf zu denken. Zu viele verpasste Filme des Sommers mussten nachgeholt werden. Zuerst Green Lantern - ein großer Sommer-Flop, weil hierzulande niemand etwas mit der Grünen Laterne anfangen kann. Anfangs bin ich auch erst nicht ganz mit ihm grün geworden (Brüller!), der Film macht sich aber mit Dauer und wird richtig ordentlich. Nicht der beste Super-Hero-Film aller Zeiten, aber wer vor allem Bock auf ein bisschen mehr Science Fiction und Weltraumgedönz hat, bitteschön. Fans greifen zu, der Rest guckt Probe! Danach noch ein Episödchen "The Batman" - der schlechtesten Cartoon-Serie über den einzig wahren Superhelden, was diese Episode dann auch wieder bestätigte. Essenszeit!
Und da entschloss ich mich für eine sanfte Umgewöhnung - sprich Western Food. Knautschsteak mit Kartoffelkugeln, Salat, Kuchen, och, och, och. Zweckmäßig okay.
Danach war der Verdauungsschlaf eingeplant, doch zu viel Hektik überall, erlaubten gerade einmal 2 Stunden feines Dösen. Mist.
Was soll's! X-Men: First Class geguckt. Absolute Spitze! Für mich der beste X-Men Film. Die Vorgeschichte zum Rest. Und - aufgemerkt George Lucas - dazu auch noch gut und sinnvoll. Lange Zeit glaubte man ja nicht, dass dies möglich ist. Klare Empfehlung an dieser Stelle! Danach noch die lustigsten Fußball-Blooper aus Holland (who cares anyway) geguckt und dann gab's auch schon Breakfast. Etwas gut gemeint mit Omelette, Nürnberge Würstchen und Rösti, aber wer wird denn kritisch sein. Mir dann ausgerechnet meinen Erzfeind - die Kirsche - als kleinen Bauer-Joghurt zu servieren war aber fieseste Absicht. Das haben die bestimmt nur gemacht, weil ich ne Sprite nachbestellt habe. Aber denen habe ich es gezeigt, einfach gegessen.
Ja, die 10 Stunden vergingen wahrlich wie im Fluge (Brüller Nr. 2). Unbequem waren sie aber schon. Das wird zurück gegen den Jetstream noch heftiger.

Besser noch mal wegen des Bügeleisens angerufen. Nun eine Dame an der Zaubermuschel. "I'll take care." Good, sonst werde ich zum Undertaker.

Vor Ort habe ich dann auch keinen Blödsinn bei der Passkontrolle erlaubt: "Who are you?" "I AM YOUR WORST NIGHTMARE. I AM BATMAN!!!" "Sure sir, here ehm... is Commissioner Gordon, he will discuss the next assignment with you." Also - wie gesagt - so war es ja nicht. Gepäck da - Handy gemietet bei drei süßen, aber sehr beschäftigunglosen jungen Damen und mir von einem netten Koreaner ein Shuttle-Busschein andrehen lassen, was aber trotz scheinbarer Unseriösität tatsächlich so auch geplant war. Ein Taxifahrer, der mich im Terminal anquatschte wollte da das knapp dreifache. Arabien in Asien. Verrückt!
An tausend Hochhäusern vorbei zu weiteren tausend Hochhäusern. Im Bus fast richtig derbe eingeschlafen. Aber das wäre fatal! (Olli Kahn) Eingecheckt, geduscht, umgezogen, mit meinem koreanischen Kollegen S. getroffen, der auch gleich die ganze Familie im Schlepptau hatte. Dank Tipp von Kollege E. konnte ich alle mit Gummibärchen versorgen und war gleich bester Freund seiner fünfjährigen Tochter, die eindeutig schon die Hosen an hat. Frau und Tochter Nr. 2 verabschiedeten sich und wir machten uns auf zu einem kleinen Palast in der Nähe.

Hurra, nach nur drei Anrufen ist das Bügelequipment da. Servicewüste Seoul ist auf Wasser gestoßen!

Erste Seoul U-Bahn-Fahrt. Sonntags jedoch recht leer. Beste Errungenschaft hier. Durch Türen geschlossene Bahnsteige, die Suizide auf diese Weise schon mal vereiteln. Zum Glück gibt es ja genügend Wolkenkratzer hier...
Auf dem Palastes-Platz gab es einen großen von Nike gesponsorten Marathon, der aus irgendwelchen kranken Gründen nachmittags anfing (seriously, wer macht denn so was?). Dann weiter nach Insedong (o.ä.) - Künstlerviertel - Nippesgasse. Dort trafen wir dann noch zwei weitere Kollegen aus Seoul und speißten gut und fast gar nicht scharf. Für's erste. Hinterher noch Grünen Tee Caramel Latte. Muss man ausprobiert haben, um festzustellen, dass der ganz geil schmeckt. Cap zum Hotel, im 7Eleven meine in Deutschland ausgemusterte Pringles-Lieblingssorte Cheese und koreanisches Mountain Dew gekauft.

Und nun wird eben noch schnell gebeagled. Dabei Arsenal-Stoke City im Hotel TV mit koreanischem Kommentar geguckt. Und dann geratzt. Morgen geht es zum Kollegen S. ins LG-Büro. Mal gucken..

Guten Tag und Gute Nacht!

T.

P.S.: Fehlerkorrektur könnt Ihr selber machen! Habe ich jetzt keinen Bock.

2 Kommentare:

  1. Herrlich wahr!
    Kollege E.

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  2. Na das klingt ja alles spannend. Ich bin bebeistert von deinem Bericht. Lass dich nicht unterkriegen von den Koreanern!
    Ich hoffe, dass du am Dienstag Fortuna gucken kannst!
    Grüße
    Kollege E.cki

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